Deine Karriere-Seite kann überzeugen. Deine Benefits können glänzen. Und dein Tech Stack kann noch so modern sein – doch wenn der Bewerbungsprozess nicht passt, wirst du es trotzdem schwer haben, Talente anzuwerben.
Schauen wir uns die andere Seite an – mal angenommen, dein Recruiting würde mehr Bewerbungen bringen, weniger Absprünge verursachen und deine Tech-Teams schneller besetzen. Nicht durch mehr Budget – sondern einfach, weil der Bewerbungsprozess stimmt. Klingt nach Wunschdenken? Mitnichten. Es ist tatsächlich die derzeitige Realität.
Denn: Aktuelle Studien zeigen, dass bis zu 60 % der Bewerber:innen abspringen, wenn der Prozess zu lang, zu kompliziert oder nicht mobil-optimiert ist. Besonders IT-Kandidat:innen reagieren sensibel auf eine schlechte Candidate Experience – sie sind digital versiert und wissen ziemlich genau, wie gute UX funktioniert.
Candidate Experience ist kein Buzzword … also sollte es zumindest nicht sein. Sie ist ein Spiegel deiner Kultur. Wer Prozesse schleifen lässt, sendet ein klares Signal: Wir haben gerade Wichtigeres zu tun. Und das spüren Kandidat:innen.
Gerade im IT-Recruiting – wo der Wettbewerb um Talente umso härter ist (was wir dir auch nicht sagen müssen) – entscheidet sich in der Candidate Journey, ob du Vertrauen aufbaust. Oder verbrennst. In diesem Artikel erfährst du, worauf es heute wirklich ankommt. Und wie du die Candidate Journey so gestaltest, dass sie zu deiner Kultur passt. Nicht perfekt, aber menschlich. Nicht glatt, aber klar. Und vor allem: überzeugend.
Ein Bewerbungsprozess ist nie neutral. Er vermittelt eure Haltung – durch Taktung, Sprache, Technik und Umgang mit Rückmeldungen.
Wenn Rückmeldungen ausbleiben oder sich wochenlang verzögern, entsteht nicht einfach Frust. Sondern ein Eindruck von euren Prioritäten. Eine unklare oder ausbleibende Kommunikation wirkt nicht nur unprofessionell – sie lässt Rückschlüsse auf eure internen Strukturen zu.
Auch technische Stolpersteine – etwa nicht mobile-optimierte Formulare, komplizierte Registrierungsprozesse oder überladene Eingabemasken – senden eine glasklare Botschaft. Nämlich, wie ernst ihr digitale Exzellenz nehmt. Oder eben nicht (Foxio 2024).
Und wenn nach einem persönlichen Gespräch keine Absage kommt, bleibt mehr zurück als eine offene Bewerbung. Es bleibt eine Erfahrung, die weitererzählt wird – bewusst oder unbewusst. Candidate Experience ist Beziehungskommunikation. Und die beginnt nicht mit dem ersten Arbeitstag, sondern mit dem ersten Klick (CareerTeam 2025).
Bewerbungsprozesse sind wie User Journeys – mit klaren Abbruchpunkten. Wer sie kennt, kann sie gestalten. Wer sie ignoriert, verliert Talente, bevor überhaupt jemand das Team kennengelernt hat.
Die meisten Absprünge passieren früh. Beim ersten Kontakt mit der Karriereseite. Beim Versuch, eine Bewerbung mobil auszufüllen. Oder in der Zeit zwischen Eingangsbestätigung und dem ersten echten Lebenszeichen von euch (Foxio 2024).
Kandidat:innen bewerten euren Prozess nicht am Ende – sondern in Echtzeit. Jede Station ist ein Touchpoint, jede Reaktion ein Signal. Ihr fragt euch, warum euch passende Bewerber:innen abspringen? Schaut euch die Phasen der Candidate Experience von Foxio an:
Diese Kleinigkeiten machen den Unterschied. Denn was aus Unternehmenssicht effizient erscheint, wirkt aus Bewerber:innenperspektive oft unnahbar oder abschreckend (moinAI 2024).
Gerade im IT-Recruiting sind die Maßstäbe hoch. Viele Tech-Talente erwarten einfache, transparente Prozesse – mit klaren Schritten, kurzen Antwortzeiten und der Möglichkeit, Fragen direkt zu klären. Und sie merken ganz genau, ob ihr diese Erwartungen versteht (CareerTeam 2025).
Feedback zum Prozess? Wird oft gar nicht erst eingeholt. Oder landet in einem Tool, das niemand auswertet. Dabei wäre genau das die Chance, die Candidate Experience messbar besser zu machen.
Die gute Nachricht: Jeder Touchpoint lässt sich optimieren. Nicht aufwendig. Sondern smart. Mit einem klaren Ablauf. Mit Templates für persönliche Reaktionen. Und mit der Bereitschaft, den Prozess auch mal aus Sicht der Bewerber:innen zu denken – nicht nur aus Sicht des Recruitings.
KI kann einiges. Aber sie kann nicht alles. Und vor allem kann sie nicht zuhören. Im Recruiting eröffnet künstliche Intelligenz echte Chancen: Automatisierte Lebenslaufanalysen sparen Zeit. Chatbots beantworten Fragen, auch nachts um zwei. Matching-Algorithmen können Vorschläge liefern, die ein:e Recruiter:in so nicht sofort auf dem Schirm hätte (moinAI 2024).
Aber: Nur weil es geht, heißt das nicht, dass es gut ist.
Wenn sich Bewerber:innen durch drei Chatfenster klicken, um eine einfache Frage zu stellen – dann fühlt sich das nicht nach Innovation an. Sondern nach Ticketnummer. Und wenn ein KI-System Rückmeldungen verschickt, die klingen wie AGBs, bleibt nichts hängen (Foxio 2024). Gerade in einem engen Markt wie dem für IT-Fachkräfte ist der Unterschied zwischen „automatisiert“ und „automatisch gleichgültig“ spürbar.
Heißt das, KI raus aus dem Recruiting? Ganz im Gegenteil. Der Punkt ist: Sie muss dort eingesetzt werden, wo sie euch entlastet – nicht dort, wo Beziehung entsteht.
Zum Beispiel:
Die besten Prozesse kombinieren beides. Sie setzen KI als Assistentin ein – und behalten die Beziehung in der Hand (CareerTeam 2025). Sie schaffen Zeitfenster für echte Gespräche. Und sorgen dafür, dass kein Talent das Gefühl hat, mit einer Maschine verhandeln zu müssen.
Denn Candidate Experience bedeutet: Du willst nicht nur schnell die richtigen Leute finden. Sondern du willst, dass sie bleiben.
Barrierefreiheit klingt für viele immer noch wie ein Spezialthema. Dabei ist sie längst ein Qualitätsmerkmal – digital wie kulturell. Und gerade im Recruiting zeigt sich daran, wie ernst ihr es wirklich meint.
Denn was nützt der schnellste Chatbot, wenn das Bewerbungsformular nicht screenreader-kompatibel ist? Oder die Karriereseite an Bewerber:innen mit Sehbehinderung schlicht vorbeiläuft? (Foxio 2024)
Barrierefreiheit beginnt nicht bei der Pflicht, sondern bei der Haltung. Es geht darum, Menschen einzuladen – statt sie durch technische oder kommunikative Hürden auszusortieren. Dazu gehört:
Die Werkzeuge dafür existieren längst. Was oft fehlt, ist der Blick dafür. Und der Wille, Barrierefreiheit nicht als Zusatzfeature zu sehen, sondern als Standard. Unternehmen, die das verstanden haben, öffnen sich für einen größeren Talentpool – und gewinnen langfristig loyale, kreative und diverse Mitarbeiter:innen (Foxio 2024). Gerade im IT-Recruiting, wo viele potenzielle Bewerber:innen neurodivers oder remote-affin arbeiten, wird ein barrierefreier Prozess nicht nur zur Frage von Gerechtigkeit. Sondern zur echten strategischen Chance zum Wettbewerbsvorteil.
Denn Exzellenz zeigt sich nicht darin, wie viele Menschen ihr erreichen könnt. Sondern darin, wie viele ihr nicht aus Versehen ausschließt.
Ein guter Bewerbungsprozess ist kein Selbstzweck. Er ist ein kulturelles Versprechen – sichtbar in jedem Klick, hörbar in jedem Gespräch, spürbar in jedem Kontakt. So muss es sein.
Gerade im IT-Recruiting entscheidet er darüber, ob Talente Vertrauen fassen. Oder abspringen. Ob sie sich gesehen fühlen. Oder durchrutschen. Was euch dabei voranbringt, ist keine perfekte Software. Sondern eine klare Haltung: zuhören, vereinfachen, respektieren. Wenn ihr Prozesse so gestaltet, dass sie fair, barrierefrei und technisch sauber sind, zeigt ihr mehr als Professionalität. Ihr zeigt Charakter. Und das ist es, was Kandidat:innen heute suchen: kein Hochglanz-Versprechen, sondern echte Begegnung auf Augenhöhe.
Die besten IT-Talente sind wählerisch. Zu Recht. Zeigt ihnen, dass ihr das verstanden habt.
Du willst wissen, wo in eurem Bewerbungsprozess Talente abspringen – und wie du die Candidate Experience gezielt verbessern kannst?
Wir unterstützen dich mit fundierter Recruiting-Expertise, pragmatischen Optimierungsvorschlägen und einem klaren Blick auf Kultur, Technologie und Kommunikation.
Lass uns sprechen. Wir freuen uns auf deine Anfrage.