March 30, 2023

Wie die Entwicklung von No Code und Low Code die Entwicklung umkrempelt

Low Code und No Code haben die Industrie verändert. In diesem Artikel erfahren wir, was diese Begriffe bedeuten und wie sie die Landschaft des Webdesigns verändern, welche Auswirkungen sie auf die traditionelle Programmierung hat und wo die Grenzen liegen.
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Webdesign hat sich seit den Anfängen des Internets stark weiterentwickelt. Damals war für die Erstellung einer Website ein tiefes Verständnis von Programmiersprachen wie HTML, CSS und JavaScript erforderlich. Doch in den letzten Jahren hat sich ein neuer Ansatz für das Webdesign herauskristallisiert, der verspricht, die Dinge einfacher und zugänglicher zu machen: die No Code- und Low Code-Entwicklung.

Low/No Code Entwicklung: Befähigung nicht-technischer Benutzer:innen

Die No Code-Entwicklung sprengt aktiv die Grenzen der Branche, indem sie Anfänger:innen und Geschäftsanwender:innen (in diesem Zusammenhang "Citizen Developer" genannt) ermöglicht, mit minimalem Aufwand funktionale Webseiten, Online-Shops oder Apps zu entwickeln. Mit dynamischen Designvorlagen können Onlineshops zum Beispiel innerhalb von wenigen Stunden durch Dienste wie Shopify oder BigCommerce erstellt werden – und das, ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen. Darüber hinaus haben einfache Web-Publishing-Tools wie WordPress oder Webflow es Kleinunternehmer:innen leicht gemacht, ihre eigene Website in wenigen Minuten zu erstellen. 

Wie viel Programmierkenntnisse benötigt jemand heutzutage, der eine Website entwirft, in Bezug auf No Code und Low Code Tools?

Die Fähigkeit, No Code und Low Code Tools für die Gestaltung einer Website zu nutzen, wird für moderne Entwickler:innen immer wichtiger. Mit dem richtigen Wissen können diese Tools den Webentwicklungsprozess einfacher, schneller und kostengünstiger machen. Wenn du weißt, wie du No Code und Low Code (und jetzt auch No Code KI-)Tools einsetzt, bist du anderen Entwickler:innen in puncto Effizienz und Produktivität überlegen. No Code- und Low Code-Tools bieten auch ein gewisses Maß an Anpassungsmöglichkeiten (je nach Plattform) für Designer:innen, so dass sie ein einzigartiges Erlebnis für die Benutzenden schaffen können, welches auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Angesichts der weiten Verbreitung von No Code und Low Code Tools in der digitalen Landschaft ist es für alle Entwickler:innen unerlässlich, zumindest einige grundlegende Kenntnisse zu besitzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Beliebte No Code/Low Code Plattformen

No Code & Low Code-Plattformen gibt es in allen Formen und Größen, also lass uns einen Blick auf einige dieser Plattformen werfen.

Webflow ist eine leistungsstarke Low Code/ No Code-Lösung für die Erstellung von Websites und Webanwendungen. Es verfügt über einen Drag-and-Drop-Editor mit vollständigen visuellen Design-Tools sowie über Code-Zugriff – damit können Entwickler:innen ihre Projekte nach Bedarf anpassen. Hinzu kommt eine SEO-fähige Plattform und ein integriertes CMS, mit dem du ganz einfach Inhalte erstellen kannst, die für Suchmaschinen optimiert sind. 

WordPress ist der De-facto-Standard für die Erstellung von Websites. Im Jahr 2023 nutzen rund 810 Millionen Websites WordPress, das sind etwa 43% aller Websites(!). Wordpress ist ein leistungsfähiges Content Management System, mit dem du ohne Programmierkenntnisse Websites erstellen und verwalten kannst. Es bietet eine intuitive Drag-and-Drop-Benutzeroberfläche für die Erstellung von responsiven Websites mit einer Reihe von Optionen zur Anpassung des “Look and Feels” der Website. WordPress bietet außerdem Tausende von Plugins, Themes und anderen Erweiterungen, mit denen du die Website weiter anpassen und weitere Funktionen hinzufügen kannst. Als Open-Source-Software kann WordPress von Entwickler:innen an ihre Bedürfnisse angepasst werden.

Der Hauptunterschied zwischen WordPress und Webflow ist die Art der Bedienoberfläche. WordPress bietet eine intuitive Drag-and-Drop-Oberfläche, während Webflow einen vollständigen visuellen Design-Editor bereitstellt.

Wenn es um Automatisierung geht, ist Zapier das Tool der Wahl. Es wurde für die Automatisierung von Workflows zwischen verschiedenen Webdiensten und Anwendungen entwickelt. Mit Zapier kannst du verschiedene Anwendungen miteinander verbinden, um Aufgaben wie das Versenden von E-Mails oder das automatische Aktualisieren von Kundendaten zu automatisieren, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. So können Unternehmen ihre Prozesse ganz einfach optimieren, ohne dass sie dafür Programmierkenntnisse benötigen.

Software-ähnliche Apps oder Websites können mit Softr ganz einfach erstellt werden. Mit dem "Drag-and-Drop Page Builder" können Nutzer:innen schnell beeindruckende Webseiten erstellen, während erfahrenere Entwickler:innen Zugang zum Code haben. Softr bietet außerdem Analysefunktionen, mit denen du die Interaktion von Besucher:innen auf deiner Website verfolgen und Bereiche mit Verbesserungsbedarf identifizieren kannst..

Bubble ist eine weitere beliebte No Code/Low Code-Plattform, mit der ganz einfach Anwendungen ohne Programmierkenntnisse erstellt werden können. Eine der einzigartigen Eigenschaften von Bubble ist die Möglichkeit, Echtzeitanwendungen zu erstellen und zu hosten, ohne eigene Serverinfrastruktur. Diese Funktion macht die Erstellung von Anwendungen schneller, kostengünstiger und sicherer. Darüber hinaus unterstützt Bubble die Entwicklung von individuellen Frontends, was für die Schaffung innovativer User Experiences nützlich sein kann, die andere Low-Code-/No-Code-Lösungen möglicherweise nicht bieten können. Die leistungsstarke API von Bubble ermöglicht Entwickler:innen außerdem die einfache Integration von APIs von Services wie Stripe, Twilio und Salesforce.

Glide ist eine weitere leistungsstarke Low Code/No Code-Plattform, die es den Nutzern leicht macht, mobile Anwendungen ohne Programmierung zu erstellen. Sie verfügt über eine intuitive Drag-and-Drop-Oberfläche und bietet fortgeschrittenen Entwickler:innen Zugang zum Code. Außerdem bietet Glide integrierte Hosting- und Analysedienste, mit denen du deine App schnell und mit minimalem Aufwand bereitstellen und überwachen kannst. 

Doch all diese Tools bedeuten jedoch nicht, dass die Programmierung völlig aus dem Spiel ist. Vielmehr schließen Low- und No Code-Lösungen die Lücke zwischen bestehenden Programmiersprachen und nicht-technischen Nutzenden, indem sie eine vereinfachte Lösung anbieten, die leichter zu erlernen und zu nutzen ist. Programmierer:innen spielen nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Erstellung komplexer und spezifischer Anwendungen und deren Einsatz auf verschiedenen Plattformen.

Wo sind Grenzen, wenn es um No Code/Low Code Tools bei der Entwicklung von Websites geht?

Die Grenzen von No Code/Low Code Tools hängen von der verwendeten Plattform ab. Einige Plattformen bieten mehr Funktionen als andere und ermöglichen es Entwickler:innen, komplexere Websites mit mehr Funktionen zu erstellen. Aber auch bei diesen fortschrittlicheren Plattformen gibt es immer noch Grenzen, was ohne das Schreiben von eigenem Code erreicht werden kann. Manche Plattformen unterstützen zum Beispiel bestimmte Arten von Datenbanken nicht oder bieten keinen Zugang zu bestimmten APIs oder Bibliotheken.

Wenn ein Entwickler:innen zum Beispiel ein No Code/Low Code-Tool verwendet, das bestimmte Arten von Datenbanken nicht unterstützt, ist es unmöglich, eine Anwendung für diese Datenbank zu erstellen. Ebenso ist es möglich, dass bestimmte Funktionen, die diese Ressourcen benötigen, nicht zugänglich sind, wenn die Plattform keinen Zugang zu bestimmten APIs oder Bibliotheken bietet. Weitere Einschränkungen sind mögliche Inkompatibilitäten zwischen dem Tool und anderen Webtechnologien (z. B. HTML, JavaScript, CSS) und begrenzte Möglichkeiten zur Anpassung der Anwendungsoberfläche (User Interface).

Ein weiterer erheblicher Nachteil ist die begrenzte Individualisierbarkeit. Die Anpassungsmöglichkeiten der Anwendungsoberfläche sind in einigen Fällen eine Einschränkung der No Code/Low Code Tools. Das liegt daran, dass viele Plattformen nur eine begrenzte Auswahl an Steuerelementen und Widgets für das User Interface anbieten. Das bedeutet, dass Entwickler:innen unter Umständen nicht die Möglichkeit haben, ihre Anwendungen genauso zu gestalten, wie sie es wünschen. 

Hier ist ein allgemeiner Überblick über gängige Einschränkungen:

  • Eingeschränkter Zugang zu bestimmten Arten von Datenbanken, APIs oder Bibliotheken
  • Inkompatibilität mit anderen Webtechnologien (wie HTML, JavaScript, CSS)
  • Begrenzte Möglichkeiten zur Anpassung der Benutzeroberfläche
  • Schwierigkeiten bei der Erstellung komplexer Anwendungen, ohne dass umfangreiche Zeilen an benutzerdefiniertem Code von Grund auf geschrieben werden müssen
  • Sicherheitsrisiken aufgrund der fehlenden manuellen Kontrolle über Quellcode, Konfiguration und Prozesse
  • Leistungsprobleme aufgrund der Abhängigkeit von Komponenten Dritter oder Code-Konvertierungen
  • Höhere Anfangskosten durch den Erwerb von Abos oder Unternehmenslizenzen
  • Anpassungsschwierigkeiten aufgrund der Komplexität der Syntax und des Fehlens einer umfassenden Dokumentation
  • Komplexität bei der Integration mit anderen Systemen oder APIs aufgrund von Unterschieden bei Datenformaten und Verbindungsprotokollen.

Fazit

Alles in allem sind No Code/Low Code-Tools eine großartige Ressource für Entwickler:innen, die schnell leistungsstarke Webanwendungen erstellen wollen – ohne viel Code von Grund auf schreiben zu müssen. Auch wenn die Möglichkeiten dieser Tools begrenzt sind, können sie Entwickler:innen helfen, Zeit und Geld zu sparen, indem sie den manuellen Programmieraufwand für Projekte reduzieren. Für kleine Websites ist Low und No Code meistens völlig ausreichend. Wenn es um Unternehmen geht, sind meistens Sicherheit, Leistung und Anpassungen gefragt – und kommst du um eine hochprofessionelle Entwicklung nicht herum.

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